«Es ist besser, etwas mit eigenen Augen zu sehen, anstatt tausend Mal davon gehört zu haben», heisst es. Oder: «Du reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.» Dies nur zwei «kluge» Sätze zum Thema Reisen. Wie hast es du, MaBelle, liebe Freundin? Ich hab da was gesehen, das muss ich dir erzählen.
Nun, meine Liebe, ich bin dabei, den Herbst zu geniessen. So richtig. Stell dir vor, MaBelle, unser Hochzeitstag ist heute. Der Kerl an meiner Seite will unbedingt chic mit mir essen gehen. Boah, vor Schreck fällt mir meine Teetasse zu Boden. Chic essen? Jetzt? Ich guck an mir runter. Schluderig angezogen, eine liederliche Frisur, schlampig halt. Ich geniesse meinen pinkfarbenen Liegestuhl. «Och nee. Ich muss mich zuerst aufbrezeln.»
Ich will doch einfach nur Sand unter meinen Füssen, Sonne auf meiner Haut und Meeresrauschen in meinem Ohr. Ich will mich nicht hübsch machen müssen. Und überhaupt … Soll ich ein enges, rotes Kleid, dass, ähm, sehr gewagt ist, anziehen oder einen Fetzen, der weniger sexy, dafür bequem ist? Ich nehme das Rote. Ich sag dir, meine Liebe, die Frage ist nicht, was ich anziehe. Nein. Sondern, wie komme ich da rein?
Ich muss schon sagen, ich sehe hammer aus. Tja, an Selbstvertrauen hat es mir noch nie gefehlt.
Stimmst du mir zu, wenn ich sage: «Dieser kleine Farbklecks auf unseren Lippen genügt für ein völlig neues Lebensgefühl»? Also. Ich stell mich vor meinen Liebsten, guck ihn an: «Und?»
«Ich bin hart bim näh.» Seine Antwort. Spinnt der?
Nichts liegt mir ferner, als meinen Mann zu verspotten. Ich finde ihn, glaubs mir, nach 28 Jahren Beziehung immer noch einen tollen Kerl.
Aber: Ich glaub, er hat gerade eine Schraube locker.
Einen Tag später, es regnet, gehen wir wellnessen. MaBelle, den Tag vergesse ich im Leben nie. Okay, mein Mann auch nicht. Aus Frauensicht war es ein lehrreicher, interessanter Tag. Für meinen Geliebten? Der hofft eher, ich hätte nicht sein zukünftiges Geburtstagsgeschenk entdeckt.
Weisst du, wir sitzen gemütlich im Whirlpool und lassen uns verwöhnen von dem Sprudel. Plötzlich steht da ein gutaussehender Mann am Beckenrand. Füdliblutt. Ups, uns ist entgangen, dass wir im Nacktbereich sind.
Ähm, ich guck da ungeniert hin. Ich denk, er hat bestimmt nichts dagegen, sonst würde er ja nicht so nackig rumstehen. MaBelle, ich habe das noch nie live zu sehen bekommen. Logisch schau ich ihn genauer an. Was wohl jede Frau in meiner Situation tun würde. Bestimmt. Du gibst mir recht, gäll? Oh Gott. Es braucht nicht viel und mir fallen meine Augen aus dem Gesicht. Der ist nicht nur perfekt kahl am Genital, nein der ist gepierct. Am Sack, mit Kette. So geil.
Ich glaube meine Frage: «Ist das bequem für erotische Stunden zu zweit?» war meinem Liebsten zu viel. Er geht. Warum eigentlich? Tja, ich hätte gerne die Antwort gehört.
Aus dem Pool klettern? Kann ich. Ob es schön aussieht? Das ist eine Frage der Betrachtung.
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