Lachen&Weinen

Dem Himmel lauschen.

Mein Kind stirbt. Dabei tatenlos zuschauen? Grässlich. Brutal. Zum Himmel schreiend. Herzzerreissend. Unvorstellbar.

 

MaBelle. Heute weiss ich, wichtig ist, achtsam zu sein. Vor allem mit sich selbst. Fabien ist stillgeworden. Ein furchtbarer Schicksalsschlag. Der Anfang eines Wandels meines bisherigen Denkens und Fühlens. Nie habe ich einen grösseren körperlichen und seelischen Schmerz empfunden. Und nie habe ich dermassen Liebe, Kraft, Verbundenheit gespürt. Über den Tod hinaus.

Ich erlaube meinem Leben, sich zu ändern. Weisst du, so öffne ich neue Türen und gehe neue Wege. Fühlt sich wunderschön an. Mein Leben danach.

Würdig stehe ich an Fabiens Grab, verspreche mir: «Ich werde wieder glücklich». Bewusst gucke ich zu, wie seine Tonurne in der Tiefe verschwindet. Und spüre, ich werde wieder glücklich sein.

Heute weiss ich, wie machtvoll meine Gedanken während dieser Zeit waren. Meine Entscheidung anzunehmen, was das Leben bringt. Ich nehme es an und hole mich so aus dem Leid. Schmerzfrei funktioniert das nicht. Unmöglich. Bewusst fühlen. Bewusst die Trauer und den Schmerz fühlen, schafft Platz für Schönes, Neues, das kommt.

Ich sag dir. Rückblickend ging ich durch einen Aufwachprozess. Mein bisheriges Leben bestand zum grossen Teil aus funktionieren und erfüllen, was andere erwarten. Ich hinterfrage, und mir wird bewusst, ich allein trage die Verantwortung für mein Leben. Ich muss mir vergeben können. Angekommen bei meinen Eltern gehe ich nicht zuerst zu Fabien. Stattdessen trinke ich Kaffee mit Madlen. Meiner Mutter. Ohne Kaffee hätte Fabien eine reale Chance bekommen, zu überleben.

Ich weiss, der Tod kann nichts trennen. Mein stillgewordener Prinz ist ein Teil von mir. Mein Engel, der mich begleitet und unterstützt.

 

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