Lerne ruhig zu bleiben. Nicht alles verdient eine Reaktion.
«Schatz, pack deine Badesachen, wir gehen ins Tamina-Bad.» Draussen ist es kühl, windig, und mir bläst der Wind um die Ohren, schwimme ich im seicht-warmen Wasser. Warum nicht. «Denk dran, pack auf keinen Fall dein gepunktetes Badekleid ein.» Mein Kerl steht im Türrahmen und grinst mich an. MaBelle, keine Gelegenheit lässt der sich entgehen. Stets erinnert er mich an unseren letzten Besuch im Tamina-Bad.
Peinlich wars. Ich steh am Beckenrand und seh einen älteren Herrn auf mich zu schwimmen. Ich überleg noch, ob ich den kenne, da steht er vor mir. Packt mich am Arm und meint: «Herrgott, Anna schwimm nicht ewigs weg von mir.» Oh mein Gott. Verwechselt der mich tatsächlich mit seinem Weib. «Tut mir leid. Ich bin nicht Anna. Anna steht hinter Ihnen.» Und weisst du, was der macht? Der dreht sich nicht um und guckt, wo seine Anna ist. Nein. Er kommt ganz nah zu mir und meint «Bist dus nicht?» Fast hätte ich gesagt: «Nein, bestimmt nicht. Ich bin 30 Jahre jünger. Wir tragen schampar ähnliche Badehosen.»
«Bist gestresst?» Fragend guckt mein Kerl mich an. «Ich, gestresst? Nein, wie kommst du da drauf? Ich bin fast abgesoffen. Hab zu spät gemerkt, ich kann nicht schwimmen mit meiner kaputten Schulter. Und wer rettet mich? Ein älterer Herr. Mein Badekleid hat einen Riss, und du schwimmst mir ständig davon. Logisch bin ich gestresst, was denkst denn du?»
MaBelle. Ich fass es nicht. Willst du wissen, was er zu mir sagt? Klar willst du. «Schatz, weisst du warum es ‹die Milch› heisst? Nicht? Es heisst ‹die Milch›, denn die Milch ist weiblich. Deshalb wird sie sauer, lässt du sie stehen.»
Uff. Alles was ich liebe, kostet Nerven
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