Tratschen

Hausfrau zu sein ist ein echter Job. Warum schämst du dich?

Du. Ich. Wir hocken ja nicht im Pyjama auf der Couch, gucken Netflix und stopfen tafelweise Schokolade in uns hinein.

 

Du. Ich. Wir beide sind Hausfrauen und Mütter. Lange hast du das nicht akzeptiert. MaBelle, du willst eine arbeitende Mutter sein. Keineswegs enden wie deine beste Freundin. Wie ich. Deine Worte. Nun, das Schicksal geht oft andere Wege. Du findest keinen Job. Findest dich wohl oder übel damit ab. Gut gemacht. Sonst wärst du verrückt geworden.

Weisst du, ich war traurig. Du erzählst deinen Freunden: «Ich bleibe Hausfrau.» Und schämst dich dafür. Später erzählst du mir: Christine, ich fühle mich minderwertig. Alle denken, ich wähle den ringeren Weg. Hocke daheim, und mein Kerl geht arbeiten. Unterstützt mich und meinen Kleinen finanziell. Ich müsste dankbar sein. So kann ich mich um unseren Jungen kümmern. Verbringe meine Zeit mit unserem Kind, muss nicht arbeiten gehen.

Wisst ihr, ich denke nicht, ich hätte das Recht nicht, mich zu beschweren, wenn ich müde bin oder mich einsam fühle. «Warum sollst du dich schämen? Die meisten unserer Mütter gingen erst arbeiten, wenn wir die Primaschule besuchten. Keiner machte sich Gedanken». meint deine Freundin Katja.

MaBelle, ich weiss, du hast das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Könnest nur Hausfrau sein. Du fändest keinen passenden Job. Mein Tipp «Such dir einen Aushilfsjob» interessiert dich nicht. Das sei zu wenig, um eine arbeitende Mutter zu sein. Deine Einstellung. Nicht meine.

Wir beide sind da schampar verschieden. Ich bin eine ausgelastete Hausfrau, Mutter und Partnerin von meinem Kerl. Ein Fulltime-Job. Ja, es gibt Vorurteile. Da gebe ich dir recht. Zum Beispiel Frauen, die zu Hause bleiben, haben ein einfaches Leben. Die müssen eh nur die Hausarbeit erledigen. Abends ein perfektes Essen auf den Tisch stellen. Es sind Vorurteile. Was solls.

MaBelle, wir können uns glücklich schätzen. Erleben wir nicht wunderbare Momente mit unseren Kindern? Gerade weil wir zu Hause sind? Schaffen gemeinsame Erinnerungen. Unbezahlbare Erinnerungen.

Sind die Kinder klein, ist es verdammt viel Arbeit. Körperlich und emotional anstrengend. Stets die Rückenschmerzen vom Herumschleppen der Goofen. Wutanfälle sind an der Tagesordnung und treiben uns fast zum Wahnsinn. Wir lesen ständig dasselbe Buch vor und langweilen uns dabei. Und erst die Auseinandersetzungen mit den kleinen Menschen, deren Willen unbeugsamer als Eisen ist.

Das Vorurteil, Hausfrauen hätten es leicht, denken und sagen viele. Oh Gott. Eine Zeitlang entschuldigte ich mich, nicht arbeiten zu gehen. Stell dir das vor. Heute verstehe ich nicht, wieso ich mich entschuldigt habe. Weisst du, meine Liebe, Erfolg misst du nicht an Errungenschaften bei der Arbeit.

Ich bin erfolgreich. Und wie. Meine Kinder sind selbstbewusst, lebhaft, liebevoll und sozial. Mein Zuhause ist sauber, heimelig und voller Liebe. Ich bin eine gute Schreiberin. Mein Kerl liebt mich seit 30 Jahren. Meine Kinder sind wunderbare erwachsene Menschen. Meinen Job als Hausfrau habe ich perfekt hingekriegt.

«Hausfrau, Bankerin, oder Hexe. Ist egal. Wir können alles sein. Überzeugung und Liebe zu allem, was wir tun, macht uns zur Königin.»

 

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