Tratschen

CH rocks, das Original.

Es gibt Menschen, die brauchen keine Pferde. Die reiten auf den Gefühlen ihrer Mitmenschen herum.

 

Meine liebe Ma Belle. Ich bin genervt. Und wie. Ich habe dir von dieser Gruppe erzählt, die Schweizer Steine bemalen und ins fb stellen. Erinnerst du dich? Da geht die Post ab. Und wie.

Leuchtturm, Katzen, japanische Geisha, Bibelzitate, angebissenes M&M – der Fantasie sind bei der Wahl der Motive keine Grenzen gesetzt. Die Lust am Bemalen der Steine, das Verstecken der bunten Kiesel und die Freude, werden sie gefunden, begeistert hejbsch viele Anhänger. Du lieber Scholli, da ist was los. Unglaublich. Boah, und wie. Musst wissen, meine Schöne, inzwischen sind es 36’173 Mitglieder. Mich inklusive. Die Mitgliederzahl geht fürchterlich durch die Decke. Ist ja irre. Weisst du, nicht nur das Malen macht süchtig. Nein, danach gucken und finden ebenso.

Mit Finden meine ich nicht nur die Steine im Freien. Nein, da wird süüferli genau geschaut in der fb-Gruppe, wann und wo der bemalte Stein gefunden wurde. Und wehe, er ist eine Stunde nach dem auswildern nicht auffindbar in der Gruppe. Da wird ein Post geschrieben mit der Frage: Wer hat meinen Stein gefunden?

Ist das Ziel dieser Gruppe nicht, Steine bemalen? Kreativ sein. Die bunten, grossen und kleinen Kunstwerke auszuwildern. Egal wo. Zu sehen, wie weit sein Stein auf Reisen geht. Der Gedanke allein, dass jemand deinen Stein findet und diesem Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, zählt. Aber nein …

Einen gefundenen Stein zu behalten ist nicht der Sinn der Sache, meine Liebe – wobei ich das okay finde. Hingegen, neu auf Reisen zu schicken, schon.

Du weisst, ich war im Wallis in den Ferien. Zwei Wochen wandern. Auf jede Wanderung begleitet mich ein bunter Stein. Steine bemalt mit Frodo und seinem Knochen, baumelnde Herzchen, du und ich gemeinsam mit Frodo. Ich male, was mich gluschtet. Ich wildere Steine aus, im Wissen, sie liegen vielleicht im Frühling noch da. Warten auf ihren Entdecker.

Ma Belle, ich kann dir nicht beschreiben, wie wunderschön es ist. Zu lesen, dass einer deiner Steine jemandem ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Dass dieser ihn mit nach Hause nehmen und ihm einen Platz geben wird. Freude schenken ist der Sinn der Sache. Für mich.

Übrigens, meinen ersten Stein, das glaubst du mir nicht, fand ich unten am See. Bei Fabiens Platz. Mit einem Regenbogen drauf. Wie passend. Gäll. Ich hab den Regenbogenstein mit nach Hause genommen. Mich von ihm zu trennen, damit tue ich mich (noch) schwer. Den Fabien-Stein neu auszuwildern fällt mir nicht leicht.

Weisst du, was das Schöne an dieser Aktion ist? Du brauchst kein Talent dafür. Nur Spass mit malen, mit verstecken, finden, behalten oder wieder verstecken.

Und weisst du noch was? Es sind alles Kunstwerke, weil Liebe, Zeit und gute Wünsche in jedem dieser Steine stecken.

Talent ist eh Ansichtssache. Talent wird überbewertet. Nicht?

Leider denken nicht alle so. Oh Gott. Da kannst du Kommentare lesen. Voller Neid, Hass und Respektlosigkeit sowie doofe, wirklich doofe Fragen. Da frag ich mich, was mit dem Schreiber, der Schreiberin nicht stimmt.

Der Hammer war, ein neues Mitglied stellt sich vor. Mit Bild. Ein etwas in die Jahre gekommener Kerl. Und was steht im Kommentar? «… Steinalt.»

 

 

 

 

 

 

 

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