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Lachen&Weinen

Tout juste marié

Zu eurer Hochzeit wünsche ich von Herzen ewige Liebe und alles Gute. Mögt ihr gemeinsam alt, grau und glücklich werden. Naja, liebe Noelle, kommst du nach Christine, wärst jetzt schon grau.

«Ach, ich habe mir Goldmarie gewünscht und ne Ronja Räubertochter bekommen.» Seufzt Christine, deine Mam, ab und an, wenn wir miteinander telefonieren.

Liebe Noelle, erinnerst du dich an den schönen Spätsommertag? Ich kam vorbei mit meinem alten Mikroskop. Blätter. Pflotschnasse Erde. Der volle Staubsaugersack. Alles wird genau untersucht. Der Jüngste muss herhalten. Du und deine Schwestern putzen seine Fingernägel – in der Hoffnung, was Lebendiges unter dem Mikroskop zu sehen.
Später holt ihr eure Steckenpferde und zeigt mir voller Freude eure schönen Rösser. Keines ist gleich wie das andere. Christine lismete und bastelte vier verschiedene. Für jedes von euch sein Wunschpferd. Du bekommst das braune. Ein weisses und ein schwarzes für deine Schwestern, ein graues für deinen Bruder. Der guckt grimmig, und wie. Ihr habt ihm erklärt, dass ihr schöne, stolze Rösser habt. Sein graues hingegen sei halt ein Esel sei. Boah, ich dachte nur, Enfants terribles.
Magst dich erinnern, wie du zu deiner Mam sagtest: «Ich bin die Intelligenteste und schönste von allen. Nach mir habt ihr stets gedacht, hoffentlich bringen wir noch so ein Kind hin. Nummer fünf ist das jüngste. Ihr gebt auf.» Daraufhin fragt mich Christine, ob ich wisse, warum Noelle die Veloprüfung nicht machen konnte und sie nicht bestand. «MaBelle, meine Liebe, Noelle fährt auf einer geraden Strasse nach Einsiedeln. Und tüpfte ein Verkehrsschild, das allein am Strassenrand steht. Ihr Velo war danach nicht mehr strassentauglich.», grinst Christine. Noelle war «pas amusée»

Vor Monaten telefoniert mir Christine voller Freude. «Meine Liebe, stell dir vor, meine Erstgeborene heiratet. Im Herbst. Die Liebe für den Herbst hat Noelle von mir. Gibts eine schönere Jahreszeit als den Herbst? Wohl kaum. Ich verrate dir noch was Wunderschönes. Noelle wünscht, dass ich ihren Brautstrauss binde. Naja, ein Gottvertrauen hat sie. Und wie.»

Liebe Noelle, ist dir bewusst, welch Freude du damit Christine, deiner Mam, gemacht hast? Du, ich, wir beide wissen, dass es über 25 Jahre her ist, als Christine im Blumenladen stand und wunderbare Sträusse kreiert hat.

Noelle und Denis, Lacht, bis euch die Luft wegbleibt. Haltet euch an der Hand. Verliebt euch ständig neu. Seid euch treu. Lasst es knistern für die Ewigkeit, und hört auf gar keinen Fall auf, zu knutschen.

Herzlich, eure MaBelle

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