Schiebst du die Dinge gerne auf? Weisst du, ab und an schaffe ich es schampar gut, die Dinger lange, sehr lange aufzuschieben. Ich brauche keine Ausreden dazu. Ich kann das ganz ohne. Es genügt ein: «Ich habe keinen Bock auf …»
Du weisst, ich ging zu Christian, Freunde dürfen Chrigel sagen, in die Schmerztherapie. Perfekt, sage ich dir. Die Schmerzen bin ich los, fast alle wenigstens, bis auf einen kleinen Rest. Nun, von nichts kommt nichts. Ohne die Übungen mehrmals in der Woche bringe ich das bitzeli nicht weg. Aaaber? Ich bin zu faul. Zu bequem.
Meine Liebe, im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten.
1.Ich verliere mich in Details und zögere es möglichst lang hinaus, oder
2.Ich raff mich auf und mach es.
Mir gefallen seit Wochen «die Details». Die sind super cool und keiner bemerkt sie. Den Erfolg, ohne Schmerzen zu leben gibt es logisch auch nicht. Aber gut zu wissen, diese Details zu haben, brauche ich sie. Ich sag dir, meine Schöne, wenn du willst, findest du ständig neue Details. Da kommst du ohne Probleme vom Hundertsten ins Tausendste.
Fertig, Schluss. Ab sofort ziehe ich durch, was ich mir vornehme, nämlich fünfmal in der Woche morgens in der Früh meine Übungen zu machen. Ausnahmslos, ohne Ausreden. Ich diskutiere nicht mit mir, ob ich in der richtigen Stimmung bin. Ich zieh es durch. Heute noch.
Ohjee, meine Liebe. Heute eher nicht. Meine Yogamatte ist total verstaubt. Und blau. Ich hasse blau. Wie soll ich mich entspannen, wenn ich bereits gestresst bin, bevor ich anfange – wegen der grusigen Matte? Ich mach mir Gedanken: «Was kann ich tun, was brauch ich, wie klappt es besser.» Ich sag dir, MaBelle, es könnte so einfach sein. Nur nicht mit mir.
Ich verschiebe es auf Morgen. Ich geh einkaufen. Ich besorge mir eine bunte, geblümte Matte. Die wird es wohl geben. Und passend dazu was Neues zum anziehen. Es ist uncool, sich mit alten Sportklamotten auf dem Mätteli zu verrenken.
Kannst du dir vorstellen, wie viele Sportkleider es gibt? Nein, woher auch, du bist schampar unsportlich. Zum Glück trage ich keine Uhr. Ich bekäme einen Schock, sähe ich wie viel Zeit ich «verblöterle» in dem Sportladen mit den drei Streifen.
Ich steh vor dem Spiegel, mit einem geilen orange-pink-rotfarbenen Oberteil, und mir wird bewusst:
Alle Brüste sind schön – in der richtigen Verpackung.
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